Alles über Mastzelltumore beim Hund – Symptome, Diagnose & Therapie

Ein Mastzelltumor beim Hund gehört zu den häufigsten Hauttumoren bei unseren pelzigen Begleitern. Es ist entscheidend, die Symptome frühzeitig zu erkennen und eine präzise Diagnose zu stellen, um eine erfolgreiche Therapie zu gewährleisten. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über die Symptome, Diagnoseverfahren und Behandlungsmöglichkeiten des Mastzelltumors bei Hunden.

Was ist ein Mastzelltumor beim Hund?

Ein Mastzelltumor ist ein bösartiger Tumor, der aus Mastzellen entsteht, welche eine wichtige Rolle im Immunsystem des Hundes spielen. Diese Zellen sind für die Regulierung von allergischen Reaktionen und Entzündungen verantwortlich. Mastzelltumoren können in verschiedenen Formen auftreten, von gutartigen bis zu aggressiven malignen Varianten, die sich schnell ausbreiten können.

In der Regel erscheinen Mastzelltumore als kleine, knotenartige Veränderungen auf der Haut des Hundes, doch sie können auch intern auftreten. Die genaue Ursache für die Entstehung dieser Tumore ist bislang nicht vollständig geklärt, jedoch spielen genetische Faktoren und Umweltfaktoren eine Rolle. Eine frühzeitige Erkennung und Diagnose sind entscheidend, da die Prognose stark vom Tumorgrad und der Behandlungsmethode abhängt.


Vor allem ältere Hunde und bestimmte Rassen sind anfällig für Mastzelltumoren

Mastzelltumor beim Hund: Ursachen & Risikofaktoren

🐕Genetische Prädispositionen: Es gibt bestimmte Hunderassen, die eine höhere genetische Anfälligkeit für Mastzelltumoren aufweisen. Rassen wie der Labrador Retriever, Boxer, Bulldogge und Beagle sind insbesondere häufiger betroffen. Diese genetischen Veranlagungen können die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass dein Vierbeiner an einem Mastzelltumor erkrankt und ein wichtiger Faktor bei der Risikoeinschätzung ist.

🔬Umweltfaktoren: Umweltfaktoren sind ein weiterer möglicher Einfluss auf die Entstehung von Mastzelltumoren. Exposition gegenüber bestimmten Chemikalien, wie Pestiziden oder Herbiziden, kann das Risiko erhöhen. Überdies können Allergien und chronische Hautentzündungen auch als Auslöser fungieren, da sie die Mastzellen über die Zeit aktivieren und möglicherweise zu Veränderungen in deren Verhalten führen.

🐕‍🦺Alter und Rasse: Das Risiko, an einem Mastzelltumor zu erkranken, steigt mit dem Alter deines Vierbeiners. Die meisten Fälle werden bei Hunden im mittleren bis späteren Lebensalter diagnostiziert, oft zwischen 8 und 10 Jahren. Auch bestimmte Rassen sind anfälliger, sodass es wichtig ist, bei älteren Tieren regelmäßig tierärztliche Kontrollen durchzuführen, primär, wenn sie zu den betroffenen Rassen gehören. Die Kombination aus Alter und Rasse kann somit entscheidende Risikofaktoren darstellen.

Mastzelltumor beim Hund: 5 mögliche Symptome

Der Mastzelltumor beim Hund kann eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen, die oft von der Lage und dem Grad des Tumors abhängen. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

🔎Hautveränderungen: Eine oder mehrere geschwollene, knotenartige oder erhabene Stellen auf der Haut, die manchmal rot oder entzündet erscheinen. Diese Tumore können an verschiedenen Körperstellen auftreten, einschließlich des Bauches, der Beine und der Ohren.

🐕Juckreiz und Hautreizungen: Hunde mit Mastzelltumoren zeigen häufig übermäßiges Kratzen oder Lecken an der betroffenen Stelle, was auf Juckreiz hindeutet.

🐩Veränderungen im Verhalten: Unruhe oder Schmerzempfindlichkeit, insbesondere wenn der Tumor druckempfindlich ist oder in der Nähe von Gelenken sitzt.

💩Gastrointestinale Symptome: In einigen Fällen können Mastzelltumoren den Gastrointestinaltrakt betreffen und Symptome wie Erbrechen, Durchfall oder Appetitlosigkeit verursachen.

🐶Schwellungen: Plötzliche Schwellungen im Körper, vorwiegend im Gesicht oder um die Gliedmaßen, die auf eine allergische Reaktion hinweisen können, können ebenfalls auftreten.

Es ist wichtig, bei verdächtigen Veränderungen der Haut oder im Verhalten deines Hundes möglichst zeitnah einen Tierarzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu stellen und eine frühzeitige Behandlung einzuleiten.

Ein weißer Labrador wird hier auf dem Foto von einem Tierarzt untersucht, da der Mastzelltumor beim Hund eine genaue Diagnose erfordert
Ein weißer Labrador wird hier von einem Tierarzt untersucht, da der Mastzelltumor eine genaue Diagnose erfordert

Diagnose von Mastzelltumoren

Tierärztliche Untersuchung und Anamnese

Die Diagnose eines Mastzelltumors beginnt in der Regel mit einer gründlichen tierärztlichen Untersuchung und einer ausführlichen Anamnese. Der Tierarzt wird deinen Fellfreund sorgfältig untersuchen, um das Vorhandensein von Tumoren, Schwellungen oder anderen Hautveränderungen festzustellen. Die Anamnese umfasst Fragen zu den Symptomen, der Krankengeschichte und möglichen Umweltfaktoren. Diese Informationen helfen dem Tierarzt, eine erste Einschätzung abzugeben und die weiteren diagnostischen Schritte zu planen.

Biopsie und Laboruntersuchungen

Um einen Mastzelltumor beim Hund sicher zu diagnostizieren, ist in der Regel eine Biopsie erforderlich. Dabei wird eine Gewebeprobe des Tumors entnommen und histologisch untersucht. Diese Laboruntersuchung ermöglicht es, die Mastzellen zu identifizieren und festzustellen, ob es sich um einen gutartigen oder bösartigen Tumor handelt. Zusätzlich können Blutuntersuchungen durchgeführt werden, um allgemeine Gesundheitsindikatoren zu prüfen und mögliche Auswirkungen des Tumors auf den Organismus zu beurteilen.

Stadien und Grade von Mastzelltumoren

Nach der Diagnose erfolgt eine Einstufung des Mastzelltumors in ein Stadium und einen Grad. Die Stadieneinteilung berücksichtigt, ob der Tumor lokal begrenzt oder bereits metastasiert ist. Die Grading-Klassifikation bezieht sich auf die histopathologischen Merkmale des Tumors und gibt Aufschluss über die potenzielle Aggressivität des Tumors. 

Mastzelltumor beim Hund – Grad I: Hunde mit Grad-I-Tumoren haben oft eine gute Prognose. Bei vollständiger chirurgischer Entfernung können viele Tiere eine normale Lebenserwartung von mehreren Jahren haben, oft mindestens 3–5 Jahre oder mehr.

Mastzelltumor beim Hund – Grad II: Die Überlebenschancen können unterschiedlich ausfallen. Bei erfolgreicher chirurgischer Entfernung können viele Fellfreunde 2–5 Jahre oder länger leben. Zusätzliche Therapien können helfen, die Prognose zu verbessern.

Mastzelltumor beim Hund – Grad III: Diese Tumoren sind aggressiv, und die Überlebenschancen sind oft kürzer. Ohne Behandlung beträgt die Überlebenszeit häufig nur wenige Monate, aber mit intensiver Therapie kann sie auf etwa 1–2 Jahre verlängert werden, abhängig vom individuellen Fall.

Mastzelltumor beim Hund: Behandlungsmöglichkeiten

Chirurgische Eingriffe

Die chirurgische Entfernung des Mastzelltumors ist oft die erste und effektivste Behandlungsmethode, insbesondere wenn der Tumor gutartig ist und frühzeitig erkannt wurde. Der Tierarzt entfernt den Tumor zusammen mit einem ausreichenden Rand an gesundem Gewebe, um sicherzustellen, dass keine Tumorzellen zurückbleiben. In einigen Fällen kann eine Nachuntersuchung empfohlen werden, um sicherzustellen, dass der Tumor nicht wieder auftritt. Bei größeren oder infiltrierenden (Eindringen in umliegende Gewebe)Tumoren kann eine komplexere Operation erforderlich sein.

Chemotherapie

Bei aggressiven Mastzelltumoren oder in Fällen, in denen der Tumor metastasiert ist, kann eine Chemotherapie in Betracht gezogen werden. Diese Behandlung zielt darauf ab, verbleibende Tumorzellen zu zerstören und das Tumorwachstum zu verlangsamen oder zu stoppen. Chemotherapeutische Medikamente können je nach Grad und Stadium des Tumors unterschiedlich eingesetzt werden. Die Chemotherapie kann als unterstützende Therapie nach chirurgischer Entfernung oder als primäre Behandlung verwendet werden, wenn eine Operation nicht möglich ist.

Strahlentherapie

Die Strahlentherapie ist eine weitere Option zur Behandlung von Tumoren, insbesondere wenn eine vollständige chirurgische Entfernung nicht möglich ist. Sie wird häufig eingesetzt, um Tumorreste nach einer Operation zu bekämpfen oder um sie zu verkleinern, bevor chirurgische Eingriffe durchgeführt werden. Strahlentherapie kann auch bei Tumoren angewendet werden, die in empfindlichen Bereichen des Körpers wachsen, wo eine Operation riskant sein könnte. Die Behandlung kann mehrere Sitzungen erfordern, je nach Ausmaß der Erkrankung.

Dieser Hund zeigt eine Narbe nach der Operation wegen eines Mastzelltumors

Unterstützende Pflege und alternative Therapien

Zusätzlich zu den oben genannten Behandlungsmethoden ist eine umfassende unterstützende Pflege wichtig, um die Lebensqualität deiner Fellnase während und nach der Behandlung zu verbessern. Dazu gehören eine ausgewogene Ernährung, Schmerzmanagement und regelmäßige tierärztliche Kontrollen. Manche Tierbesitzer ziehen auch alternative Therapien wie Akupunktur oder homöopathische Mittel in Betracht, um die Genesung zu unterstützen und mögliche Nebenwirkungen zu lindern. Bedenke jedoch, solche alternativen Ansätze mit dem Tierarzt abzusprechen, um sicherzustellen, dass sie sicher und effektiv sind.

Mastzelltumor beim Hund: Prognose & Lebenserwartung

Faktoren, die Prognoseergebnisse beeinflussen 

Die Prognose eines Hundes mit Mastzelltumor hängt von mehreren Faktoren ab, die den Verlauf der Krankheit maßgeblich beeinflussen können. Dazu gehören:

Tumorgrad: Die Gradierung des Mastzelltumors (Grad I bis III) ist ein entscheidender Faktor. Niedriggradige Tumoren (Grad I) haben in der Regel eine bessere Prognose als hochgradige Tumoren (Grad III), die aggressiver sind und ein höheres Risiko für Metastasen aufweisen.

Stadieneinteilung: Das Stadium des Tumors, also ob er lokal begrenzt oder bereits metastasiert ist, hat ebenfalls Einfluss auf die Prognose. Lokalisierte Tumoren können oft erfolgreich entfernt werden, während metastasierte Tumoren komplexere Behandlungen erfordern.

Rasse und Alter: Bestimmte Hunderassen und das Alter des Hundes können ebenfalls die Prognose beeinflussen. Jüngere Hunde zeigen oft eine bessere Reaktionsfähigkeit auf Behandlungen.

Behandlungsansatz: Der gewählte Behandlungsansatz, sei es chirurgisch, mit Chemotherapie oder Strahlentherapie, beeinflusst auch die Prognose. Kombinierte Behandlungsmöglichkeiten können in vielen Fällen erfolgreich sein.

Langfristige Überlebenschancen

Die langfristigen Überlebenschancen für Hunde mit Mastzelltumoren variieren stark, abhängig von den oben genannten Faktoren. Im Allgemeinen zeigen Vierbeiner mit niedriggradigen, lokalisierten Tumoren gute Überlebenschancen, oft mit einer Lebenserwartung von mehreren Jahren nach der Behandlung. Bei hochgradigen Tumoren und Metastasen kann die Prognose jedoch ungünstiger sein, und die durchschnittliche Lebenserwartung kann erheblich kürzer sein.

Studien zeigen, dass viele Hunde mit gutartigen Tumoren nach der chirurgischen Entfernung oft eine gute Lebensqualität und ein langes Leben führen können. Es ist wichtig, regelmäßige Nachfolgeuntersuchungen beim Tierarzt einzuplanen, um mögliche Rückfälle frühzeitig zu erkennen und entsprechend handeln zu können.

Mastzelltumor beim Hund: Präventionsmaßnahmen

Obwohl es keine garantierte Möglichkeit gibt, die Entwicklung von einem Mastzelltumor beim Hund vollständig zu verhindern, gibt es einige Maßnahmen, die das Risiko verringern können:

👨‍⚕️Regelmäßige Gesundheitschecks: Routinemäßige Tierarztbesuche sind wichtig, um frühe Anzeichen von Tumoren zu erkennen und frühzeitig einzugreifen. Dein Arzt kann bei Verdacht auf Hautveränderungen eine genauere Untersuchung durchführen.

🔎Selbstkontrolle zu Hause: Untersuche deinen Fellfreund auf ungewöhnliche Knoten oder Hautveränderungen. Informiere deinen Tierarzt über alle neuen oder veränderten Knoten.

⛱️Sonnenschutz: Vermeide übermäßige Sonnenexposition, insbesondere bei Hunden mit wenig Fell oder heller Haut, da UV-Strahlen das Risiko für Hauttumoren erhöhen können.

🥗Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung kann dazu beitragen, das Immunsystem deines Lieblings zu stärken und das allgemeine Krebsrisiko zu senken.

👍Gewichtsmanagement: Ein gesundes Gewicht reduziert das Risiko vieler gesundheitlicher Probleme, einschließlich einiger Krebsarten.

🧪Vermeidung von Umweltgiften: Minimiere den Kontakt mit potenziell gefährlichen Chemikalien und Umweltgiften, die im Verdacht stehen, Krebs zu verursachen.

👨‍⚕️Genetische Prädisposition: Wenn dein Hund einer Rasse angehört, die anfällig für Mastzelltumoren ist, lasse ihn regelmäßig auf Anzeichen überprüfen.

 

 

Fazit

Ein Mastzelltumor beim Hund ist eine häufige und potenziell schwerwiegende Form von Hautkrebs bei unseren pelzigen Begleitern, die eine sorgfältige Beachtung und frühzeitige Behandlung erfordern. Die regelmäßige Durchführung von Gesundheitschecks beim Tierarzt, eine proaktive Überwachung auf ungewöhnliche Knoten oder Hautveränderungen und das Vermeiden potenzieller Risikofaktoren wie übermäßige Sonnenexposition sind essenziell, um die Gesundheit deines Haustieres zu schützen. Eine ausgewogene Ernährung und das Vermeiden von Umweltgiften können ebenfalls zur Vorbeugung beitragen. Sollten bei deinem Liebling Anzeichen eines Mastzelltumors auftreten, ist eine umgehende tierärztliche Untersuchung entscheidend, um die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten und das Wohlbefinden deines Fellfreundes zu unterstützen. 

 

Quellen und weiterführende Informationen:

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Ich möchte dich darauf hinweisen, dass alle Inhalte auf unserem Hundeblog rein informativ sind und keine tierärztliche Beratung darstellen.

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